Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Februar 2013


 Alles vorbereitet ? 
01.02.2013
Oft wurde ich in den letzten Tagen gefragt,
ob ich für mein Vorhaben denn bereits alles fertig vorbereitet habe? 
Ja, seit 2 Jahren habe ich mich mehr oder weniger intensiv mit dem Vorhaben beschäftigt, doch kann man eine solche "Reise" überhaupt vorplanen?
Teils teils und dennoch denke ich: NEIN!
Ausrüstung, ja; Route, vielleicht;
Unterkünfte, ... (hab` ich ja im Dezember gesehen), Gesundheit ...
Keiner weiß, was einem der nächste Morgen, ja der nächste Moment bringen mag,
und da ich auch keinen Rückreisetermin einhalten muss, lautet meine Devise:

Über jedes Bacherl führt a Brückerl
Klicken Sie einmal auf das Bild
und dann sagen Sie,
ob Sie doch nicht lieber gleich
 durch das Wasser gehen würden
"der Weg ist MEIN Ziel,
mit der Wendemarke Finisterre",

denn überall, wo es mir gefällt, wo mich etwas interessiert,
...möchte ich da sein
und nicht unbedingt und zwanghaft weiterlaufen müssen,
weil die Herberge vorgebucht oder der Wanderführer erst den nächsten Ort als Etappenziel vorsieht.

Ja, vorgesehen / vorgenommen / geplant habe ich,
mich an das japanische Sprichwort zu halten:
.
Wenn Du es eilig hast, dann mache einen Umweg .

Also: carpe diem,
denn weiß ich, ob ich diesen Weg noch einmal gehen werde,
noch einmal da sein werde, wo ich jeweils gerade bin?

Deshalb:  
(frei nach Bernhard von Clairvaux)
Jetzt gönne ich mich mir selbst!



03.02.2012

Nasskaltes Schmudelwetter,
ab kommendem Wochenende Dauerfrost?
Die Wettervorhersage schau´ich mir derzeit
besser nicht genauer an.

Da wir ja Anfang Februar haben, also noch mitten im Winter stecken,
ist es nicht verwunderlich, wenn die Meldungen lauten:
Bereits heute Nacht lenkt ein umfangreiches Tiefdruckgebiet bei Island feuchte Meeresluft über das Vorhersagegebiet. Sinkende Temperaturen bedingen Schneefall, glatte Straßen und die dabei einhergehenden heftigen Windböhen ...
Ich hab´s ja an Weihnachten schon gewusst; wenn ich los gehen will ...
Schön, dass mein Rücken noch
eine Woche "Kachelofen-Atmosphäre" genießen kann.


06.02.2013
Genau so hab` ich mir es nicht vorgestellt!
Mit Blitz und Donnergrollen kam die Kaltfront
(naja, so kalt ist es nun auch nicht)
 und es liegt wieder Schnee!

Aber, im übertragenen Sinne halt` ich`s mit John Wayne

                      Courage is, when you’re scared to death 
                      but saddling up anyway.

So hielt mich das Wetter auch nicht ab, auf einem Teilstück des Nibelungensteiges bzw. Europäischen Fernwanderweges E1 dennoch eine kleine "Trainingseinheit" durchzuführen.

An dieser Stelle schienen die Tiere zu denken:
Welches Rindvieh kommt denn bei diesem Wetter hier angelaufen.




09.02.2013
"Lautertaler Seegenswunsch"

Einige gaben mir Ihre Bedenken mit, andere vermeintlich "coole Sprüche" aber auch "Gute Wünsche" bei meiner Verabschiedung von Ihnen (man weis ja nie, was einem auf so einer langen Pilgerschaft alles passieren kann / wird).
Den originellsten erhielt ich von einem lieben, langjährigen, insider-wissen-behaftetem Weggefährten "anstelle eines irgendwo abkopierten „Irischen Segenwunsches“! DANKE.

Mögen sich die lange mitgeschleppten Felsen des FIZ
von Deiner Seele lösen,
mögest Du Dich jeden morgen mit Kalt-Wasser erfrischen können
keiner Erkältung an Deinem Adams-Apfel unterliegen,
unterwegs nicht mit Hühnerzucht- und Karnickelvereinen konfrontiert werden,
ebenso wenig wie Goldenen Hochzeiten und Feuerwehr-Jubiläen,
Windmühlengezänk und Parteiengeränk,
und, mögest Du rechtzeitig zur Apfelernte gesund zurück sein,
damit Du beim Horn - Deinem Namen  die Ehre gebend -
wieder den Most holen kannst !



My Boots Are Made for Walkin´
 (frei nach Nancy Sinatra  -  1966)

Gut eingelaufen haben diese Schuhe schon etliche Kilometer unter bzw. hinter sich gelassen und -
auch schon einmal "das Ende der Welt gesehen"!
Nun hoffe ich, dass sie zumindest noch
bis Le Puy en Velay halten, etwa 1000 km.

So: are you ready boots?   Start walkin'!




Meine Träume bekommen Flügel
...aber den Rucksack muss ich dennoch tragen!

Beflügelt von dem "Gehen dürfen", dass mir meine Frau spontan signalisierte, als ich vor langer Zeit mit dem Gedanken an sie herantrat, sie auf Zeit "verlassen zu wollen", begann ich mit der Planung und den Vorbereitungen zu diesem Vorhaben.

Nun ist es soweit.
Dieses Muschelzeichen wird mir ab morgen den Weg weisen.

Der Rucksack ist gepackt, die Wandergarnitur liegt bereit,
startbereit stehen auch die geputzten Schuhe,
doch leicht fällt mir der Abschied nicht!
Während einer gar witzelte:
"... von einem der auszog, das Fürchten zu lernen ..."
komme ich mir eher wie ein Auswanderer vor
(allerdings mit dem Vorsatz, ja wieder zurück kehren zu wollen).
Alles hinter sich lassen,
Familie, Haus und Hof, Freunde
sowie gute und schlechte Gewohnheiten,
all dem bzw. denen den Rücken zukehren und aufbrechen ins Ungewisse ...

Nun, so ungewiss wie früher ist es auf keinen Fall,
gibt es doch heute schon detaillierte Reiseliteratur und - wenn man möchte - 
kann man sich per Google Earth seine vorgesehene Reiseroute
im wahrsten Sinne des Wortes ja schon vorher fast nahtlos ansehen,
sogar überfliegen, per GPS planen und "danach gehen",
via Telefon eine nächtliche Bleibe reservieren
und gar sein Gepäck von einer Herberge in die andere transportieren lassen.

Ein Abenteuer auf historischen Pilgerpfaden ist und bleibt mein Vorhaben dennoch,
heutzutage aber eher die Herausforderung,
sich selbst zu entdecken,
sich selbst zu bezwingen
und dabei mit dem bisher im Leben erworbenem Hintergrundwissen 
die gerade durchwandernde Landschaft,
deren Kulturräume und Menschen wert zu schätzen.

Also, schauen Sie ruhig weiter hier hinein und mir zu,
was die kommenden Tage
so alles an Erlebnisse und Überraschungen für mich mit sich bringen.

Sollte ich Gelegenheit finden, 

werde ich diese Seiten so zeitnah wie möglich aktualisieren.

Start am 10.02.2013


1. Tag  -  So10.02.2013  ... bis Heppenheim  (15 km  -  361 m Anstieg / 582 m Abstieg)
 oder Hepprum (wie die Stadt auf hessisch heißt), neuerdings sogar Vettelheim und,
obwohl die kath. Kirche St. Peter von Heppenheim gar kein Bischofssitz ist,
wird sie seit ihrer Einweihung 1904 sogar als "Dom der Bergstraße" bezeichnet.


Bei kaltem Wetter ging es heute auf einer etwas kürzeren Etappe zum Eingewöhnen zuerst auf dem Europäischen Fernwanderweg E1 durch die letzten Ausläufer des Odenwalds hinunter zur Bergstraße in die Rheinebene. In den Hammbacher Bergen lag fast 30 cm Schnee und keiner war den Weg vorher gegangen.
In Heppenheim konnte ich noch einmal zusammen mit Bärbel den alljährlich stattfindenden Fastnachtsumzug mit 87 Zugnummern miterleben. Als mich ein "Narr" in dem bunten Treiben mit Rucksack und Pilgermuschel entdeckte, meinte er zu seinen Begleitern: "Ei, des´s jo mol ´ne g´lung´ne Verklaiiidung, als Pilschä, so´n Jakobspilschä!" Ich stutze, sagte nichts, denn blitzschnell geisterte mir bei meinem Vorhaben durch den Kopf -  wer von uns ist denn der eigentliche Narr?

In einer großzügig gestalteten, ruhig gelegenen Privatpension [25 €] erholte ich mich ausgezeichet. - Und von der Wirtin gab es für den Wanderer noch 2 Kräppel und eine Flasche Wasser gratis.  DANKE!


2. Tag  -  Mo. 11.02.2013  von Heppenheim nach Worms  ( 23 km  -  86 m Anstieg / 82 m Abstieg )

Schnell war ich heute bei wiederum klirrenden Temperaturen (-6 Grad) aus der Vorstadt draußen und ebenso rasch erreichte ich Lorsch, mit seinem Kloster. Die klösterliche Niederlassung hatte schon bald nach Ihrer Gründung 764 große Grundbesitze, wurde Königskloster (Karl der Große), dynastische Grablege und zählt heute zum Weltkulturerbe der UNESCO (z.Z. leider Baustelle und deshalb nur eingeschränkt zu besichtigen).
Auf der Nibelungen-Siegfried-Route ging es durch "die Perle des Rieds" (Bürstadt) weiter nach Worms in die Jugendherberge [26 €]. Hier blieb nach dem Einchecken noch genügend Zeit für einen Stadtbummel incl. einer Besichtigung des Domes.
Im frühen und hohen Mittelalter spiele Worms bereits eine wichtige Rolle und war Schauplatz von vielen Reichstagen, Synoden, …! Die jüdische Gemeinde mit der ersten steinernen Synagoge wurde vermutlich schon in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts gegründet und "Der Heilige Sand", der älteste europäische Judenfriedhof außerhalb der Stadtmauern angelegt. Vieles aus der äußerst wechselvollen Geschichte der Stadt, d.h. aus längst vergangenen Tagen, kann man bei einem Stadtbummel noch ansehen.
Schon 1096 zogen hier die ersten Kreuzritter durch, und fast hundert Jahre später wird Richard Löwenherz nach seiner Gefangennahme zu Kaiser Heinrich VI. nach Worms gebracht. 
In ´ner schummrigen Gasse hinter dem Dom kann man sich leicht in diese Zeit versetzt fühlen.
Wie wahr, wie wahr
Tempus fugit  -  Die Zeit vergeht
Kaiser und Könige, ein Papst und andere religiöse und politische "Größen" ihrer Zeit weilten in den Stadtmauern von Worms und lenkten die abendländischen "Weltgeschicke".
Apropos Papst - zurückgetreten?
1122 beendete das "Wormser Konkordat" den Investurstreit, bereits 1276 war Worms eine von sieben freien Städten. 1495 wurde auf dem Reichstag die Reichsreform beschlossen und 1521 stand hier Martin Luther vor Kaiser Karl V. und lehnte es ab, seine Thesen zu widerrufen. Auch in der -neuerlichen- Neuzeit spielen sich hier geschichtlich relevante Ereignisse ab.
Die Zeit ist jedoch viel zu kurz bemessen, um sich das alles geistig vorzustellen, revue passieren zu lassen, zudem ich gleichzeitig noch das erlöschende "Wormser Treiben" aus dem Fenster meines Zimmers sowie den spärlich beleuchteten. wuchtig wirkenden Dom auf mich wirken lassen kann.


3. Tag  -  Di. 12.02.2013  von Worms nach Mannheim  ( 24 km  - 111 m Anstieg / 118 m Abstieg )

Die erste Teilstrecke der heutigen Flachetappe führte mich auch wieder bei - 6 Grad am Rhein entlang, dann jedoch  - unter direkter Umgehung des BASF-Geländes- ausschließlich durch Wohn- und Industriegebiet in die Jugendherberge [30 €] der Quadrantenstadt Mannheim.
In der Rheinebene suchten Wildgänse das erste Grün der Wintergerste und in Edigheim traf man sich wieder zu einem Fastnachtsumzug.


4. Tag  -  Mi. 13.02.2013  von Mannheim nach Neustadt ( 35 km  - 175 m Anstieg / 89 m Abstieg )

Der Dom zu Speyer
Eigentlich sollte die heutige Tagesetappe Speyer sein, die geschichtsträchtige Salierstadt mit ihrem im 11. Jahrh. erbauten Dom und den Grablegungen; historische Ereignisse fanden hier statt und namhafte Zeitgenossen traten dabei auf. 
Bernhard von Clairvaux rief hier in einer Weihnachtspredigt zum III. Kreuzzug auf, die "Geburtsurkunde" des Protestantismus nahm hier ihren Anfang, und ...
Auch wird hier die katholische Kirchenzeitung des Bistums Speyer "der Pilger" herausgegeben; ihre erste Ausgabe erschien am 01.01.1848, also noch vor der Vatikanzeitung "Osservatore Romano", die erst ab 1861 verlegt wurde.
Da die Stadt trotz Pilgerstatue und mehreren ausgewiesenen Pilgerwege derzeit keine adäquate Pilgerunterkunft anzubieten hat (bin ja nicht als Krösus unterwegs), zog ich gleich weiter direkt in die Pfalz-Jugendherberge [22 €] nach Neustadt.
Es dauerte fast 2 Stunden, bis ich alle "Ansiedlungen" hinter mich lassen konnte, dann jedoch führte mein Weg durch die landwirtschaftlich geprägte Region mit Obstplantagen sowie die ersten Weinberge. Zum Glück waren einige Feldwege noch "angefroren", sonst wäre ein passieren nicht möglich gewesen. Die großen Traktoren hatten alles aufgewühlt.Und wer sich wie ich u.a. für "Rebsaft" interessiert, der könnte hier z.B. mit der ersten Verköstigung schon in einem der vielen Meckenheimer Gasthäuser anfangen, die übrigens vom deftigen Pfälzer Schmaus nach einer Hausschlachtung bis zur feinen Regionalküche alles anbieten.
Schade auch, dass ich nicht im Frühling diese Region erlebe, wenn z.B. die Obstbäume der angelegten Plantagen in Blüte stehen.
Und da ich ja nicht auf der Flucht, sondern auch kulinarisch neugierig bin, wollte ich mir hier schmecken lassen, doch am Aschermittwoch hatten entweder alle geschlossen, Betriebsferien oder öffneten erst wieder ab 18 Uhr. Zugegeben, so ohne Stärkung zogen sich die restlichen 12 km bis Neustadt dann allerdings!
Ach: noch einen kleine Bermerkung am Rande (´s war ja Fastnacht); in den Weinbergen spricht man nur polnisch und trifft man endlich auf einen Urpälzer, so scheint er konvertiert zu sein. Nach einem kleinen Gespräch - wohin, woher - verabschiedete er mich: "Alla gutt; Alla, passt auf Euch auf!"




5. Tag  -  Do. 14.02.2013  von Neustadt nach Elmstein ( 20 km  - 329 m Anstieg / 302 m Abstieg )

Nach einem ausgiebigen und guten Frühstück verließ ich Neustadt zuerst in den Haardt-, dann in den Pfälzer Wald  Richtung Lambrecht. Dieser Ort hatte früher ein Kloster, das bis zur Aufhebung durch Papst Julius III ein Benediktiner-, später ein Dominikanerinnenkloster war. Die Stadt entstand 1568 durch calvinistischen Glaubensflüchtlingen aus der Wallonie (Belgien). Ihnen wurden die Liegenschaften des aufgelassenen Klosters überlassen. Die Tuchmacherei war ihr Metier, was ihnen zur damaligen Zeit schnell zu Ansehen verhalf. Die ehemalige Benediktiner -Klosterkirche ist heute protestantische Pfarrkirche. (sehenswerter Altarraum)
Über Frankeneck ging es weiter nach Esthal; etwas abseits liegt das neuzeitliche Kloster St. Maria der Niederbronner Schwestern vom Göttlichen Erlöser, das 1951-1959 erbaut wurde und heute als Provinzialmutterhaus dient. Im Naturfreundehaus Elmstein / Harzofen fand heute mein Pilgertag ein kaltes Ende sein Ende. Im Naturfreundehaus muss man echter Naturfreunde sein. Spärlichst geheizt, obwohl draußen Schnee liegt. Da es im Zimmer zu kalt, zog es mich in die Wirtsstube. Dort traf ich einen gebürtigen Iren. Resultat: Siehe Bild links.
Und - ich liebe die Ausschilderungen der Wanderwege. Nirgends so verwirrend bzw. gar nicht wie hier.



6. Tag  -  Fr. 15.02.2013  von Elmstein nach Schwarzbach ( 14 km  - 367 m Anstieg / 297 m Abstieg )


In der Nacht hatte es ca. 3 bis 5 cm geschneit. Heute übernachtungsbedingt eine etwas kürzer Etappe. Nach 15 km in Johanniskreuz angekommen.  Idyllisch unberührte Natur am Speyerbach mit leichtem Schneefall. Dem nördl. Pfälzer Jakobsweg und seiner Beschilderung konnte ich mich heute im Elmsteiner Tal  anvertrauen. Während der Speyerbach stets in Wegesnähe still vor sich hin gurgelte, sind von den zahlreiche Burgen und Befestigungsanlagen leider nur noch Ruinen vorhanden; sie können allerdings touristisch besichtigt werden. Sie wachten einst über das teilweise enge Tal und waren Sicherungsgaranten für die Handelsstraße von Kaiserslautern nach Speyer.

Eine gute und ruhige Unterkunft nach dieser Kurzetappe fand ich im Gasthof Waldesruhe.





7. Tag  -  Sa. 16.02.2013  von Schwarzbach nach Rotalben ( 22 km  - 397 m Anstieg / 465 m Abstieg )


Bald liegt der Pfälzer Wald hinter mir und mit der Wasserscheide Johanniskreuz. für eine ganze Weile mit 470 m der höchste Punkt meines Vorhabens. Heute nach 24 km in Rodalben angekommen. Die Strecke  heute führte fast nur über Waldwege. Da hier noch sehr viel (neuer) Schnee liegt, konnte man auch viele Tierspuren sehen. Ungefährlich waren die Wege nicht zu gehen, da die Holzrücker diese vor dem Frost mit ihren Maschinen zerfahren hatten. Und jetzt deckte der Schnee alles zu.  Wetter: trocken, neblig, wieder nur etwas etwas über 0 Grad.


8. Tag  -  So.17.02.2013  von Rotalben nach Altheim ( 31 km  - 397 m Anstieg / 417 m Abstieg )


Die Klosterstadt Hornbach ist Station auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela in Spanien und wird von vielen Pilgern besucht (so steht es derzeit in der homepage der Stadt). Hornbach, eine offizielle Pilgerstation, früher und heute, doch m. E. keine Angebote für Pilger, vielmehr nur für "Wellnesspilger", u.a. im ehemaligen Kloster "ein Hotel mit Ambiente",  (Kloster- oder Pilgerzelle ab € 99,00) und auch sonst: Aufschlag bei nur einer Übernachtung 10 - 15€, Frühstück (zuzüglich zum Übernachtungspreis) Erwachsene 8 – 10 €. Klar, ein jeder will leben und sein Aus-, d.h. Einkommen haben, auch vom Tourismus! Nur: heute bin kein "Touri" und will es auch nicht sein. Ich will ja hier nicht meinen gesamten Pilgeretat ausgeben und die Heimreise antreten müssen. Folge: da ich mir früher schon einmal in aller Ruhe Kirche und Klosterbezirk, das sehenswerte Historama usw. angesehen habe heißt es für heute: nur eine kurze Rast, Pilgerstempel holen und weiter, dorthin, wo  ich wieder Pilger sein darf!
...für 25 € (Übernachtung mit sehr gutem Frühstück) nach Altheim, eine Region, die lange zu Frankreich gehörte. Nach dem Ende der Ära Napoleons gehörten Teile dieses Landstrichs sogar zu Bayern. Heute durchwandert man eine ruhige  Landschaft, ohne Schlagbaum, ohne Passkontrolle oder gar Zoll!

9. Tag  -  Mo. 18.02.2013  von Altheim nach Rilchingen ( 31 km  - 361 m Anstieg / 394 m Abstieg )
Heute morgen wieder nur diesig, Nebel und sehr kalt. Alles war mit Rauhreif überzogen, doch nach etwa einer Stunde km die Sonne heraus; wolkenloser Himmel. Da leider mein Handy seinen Geist aufgab, musste ich mich auf Suche nach einem neuen begeben, doch in Frankreich nahezu unmöglich, ein simlook-freies Handy zu bekommen. Ich hätte zwar handys bekommen, doch die hätten wieder in einem anderen Laden gegen teures Entgelt entsperrt werden müssen. Doch - dieses war heute aus persönlichen Gründen fermé. Also, 7 km umsonst und so werde ich morgen einen Zwischenstopp einlegen (meine Füße werden es mir danken) und mich - per Bahn -  nach Saarbrücken aufmachen.


10. Tag  -  Di. 19.02.2013  von Rilchingen / Saarbrücken / Saargemünd / Rilchingen
Wenig gelaufen, viel Trambahn gefahren, Handy gekauft, Stadtbesichtigung unternommen. Kurzum, kein Ruhetag, aber ein ruhiger Tag.

11. Tag     Mi. 20.02.2013
Heute etliche km an der Saar und dem Kanal entlang nach Kleinblittersdorf. Über die Brücke geht es nach Frankreich. Jetzt bin ich in der Lorraine. Kalt wehte der Wind und immer wieder gab es Schneeflecken zu überqueren. Aber auch heute blieb es den ganzen Tag über trocken.
In Cocheren habe ich nach gut 22 km bei den "Amis de la nature" eine sehr gute Unterkunft gefunden: warm, super eingerichtet und das fuer 15 Euro. Mercie Mme Kiefer!


12. Tag  -  DO. 21.02.2013 
Hoert denn der Winter nie auf?
-8 Grad heute morgen und leichtes Schneetreiben (waagerecht durch den heftige Nordostwind). Jeder Ort hier hat eine Kirche, doch leider sind sie alle verschlossen. "Warum soll ich die Kirche aufschliessen, es kommt doch so wie so keiner. Und die gekommen sind, die liegen jetzt hier um die Kirche" sagte mir ein Organist, den ich zufaellig spielen hoerte und so
doch noch eine der Kirchen mit ihren oft bunten Fenstern anschauen konnte.
Auch sind viele Geschaefte geschlossen, aufgegeben. Tuer und Fenster verrammelt. Dafuer findet man vermehrt Wegekreuze, aelteren aber auch neueren Datums.
Schluss nach kalten 23 km war heute in St. Avold.

13. Tag  -  FR. 22.02.2013 
Mon dieu, hier hat jemand vergessen, den Kuehlschrank zu schliessen! In der Ebene wehte zudem ein eisiger Wind, versetzt mit Schneeflocken. Ausserdem sind die zerfahrenen Wege wieder hart gefroren. Ab und zu kam ich an alten Bunkeranlagen vorbei. Ansonsten heute nur durch Feld, Wiesen und kleine Weiler und da die Gite, in der ich uebernachten wollte, angeblich "complet" war (als ich vorbeikam, war kein Mensch da!), zog ich weiter bis Metz.
An einer Bushaltestelle bemerkte ich von weitem 6 Personen, die sich alle ihr rechtes Ohr hielten. Denen wird es auch kalt vom Wind sein, dachte ich, doch als ich naeher kam sah ich: alle telefonierten!
Pilgertstempel in der Kathedrale geholt; leider war es in der Kirche nicht viel waermer als draussen, so dass die Besichtigung der mehr als imposant wirkenden "Laterne Gottes" mit den Glasfenstern, u.a. von Chagall, kuerzer als geplant ausfiel. Die Jugendherberge nahe dem Dom war dann auch warme Endstation.






















14. Tag  -  SA. 23.02.2013 

Heute morgen ging es fuer mich einmal sehr zeitig los, da es wieder eine laengere Strecke werden sollte.
Auf dem Platz vor der Kathedrale bauten Haendler gerade ihre Staende auf, einige verfrorene Buerger huschten mit ein/zwei Baguette unter dem Arm durch die Gassen, ansonsten schlief die Stadt noch.
Mein "langer Marsch" fuehrte mich heute an der Mosel bzw. dem Seitenkanal entlang und hier herrschte trotz leichtem Schneetreiben schon reges Leben. Die einen fuetterten die Wasservoegel, andere harrten in der Kaelte, ob nicht etwa ein Fisch anbeisst.  Wiederum andere walkten, joggten (einige mit Muetze, Schal und Handschuhe, doch in kurzer Hose), fuhren Fahrrad oder fuehrten einfach nur den Hund aus. Unglaublich, diese Betriebsamkeit.
Das lenkte aber davon ab, dass der Wanderweg METZ-NANCY hier kilometer-, d. h. stundenlang nahezu geradeaus ging.
Menschenleer wurde es dann im "Naherholungsgebiet"; hier sind viele Teiche, doch beginnt das Leben an ihnen sicherlich erst im Fruehjahr.
Hinter Ars-sur-Moselle konnte ich die vebliebenen Reste eines roem. Aquaduktes im Bild festhalten. Es leitete einmal Wasser aus den Bergen ueber die Mosel nach Metz.
Einsam weiter ging es immer dicht an der Mosel bzw. dem Canal Lateral a la Moselle. Die einzigen "Steigungen" heute waren entweder eine Bruecke oder einen Damm 'mal hoch - und wieder runter.
Nach langen 33 km war ich (insbesondere meine Fuesse) froh, gleich am Ortseingang von Pont a Mousson - unangemeldet - eine Bleibe fuer die kommende Nacht zu finden.


15. Tag  -  S0. 24.02.2013 

5-8 cm Neuschee! Und - es schneit weiter. Nach einem guten und ausgiebigen Fruehstueck ging es los, diesmal in Gammaschen. Es ist Sonntag und die Wenigsten haben schon Schnee geraeumt; und wenn, dann wird anschliessend so viel Salz gestreut, dass der Gehweg wieder weiss ist. Sie muessen alle Anteile an einem Kalisalzberg besitzen; von Umweltbewusstsein keine Spur. Selbst die Streuwagen fahren in Pont a Mousson mit Blaulicht.

Schnell noch die Praemonstrataenser-Abtei besichtigt (welch eine Geschichte und welch ein Verfall), am zentralen Platz noch die Haeuser mit den Laubengaengen bewundert, insbesondere das "Haus der sieben Totsuenden", an der "Strasse der Renitenten" vorbei und schon war ich wieder aus der Stadt.
Da die Geh-, Fahrrad- u. Wanderwege z.T. vereist waren, bin ich anfangs auf die wenig befahrenen Strassen ausgewichen, obwohl die auch nur teilweise geraeumt waren. Aber jedesmal, wenn ein Auto vorbei fuhr, bekam ich eine dunkle Gischt ab! Besonders entlang der N57 bis Dieulouard. Folge: heute Abend ist Intensivpflege notwendig.
Bis Pompey ging es dann linksseitig der Mosel ein ganzes Stueck an den Bahngleisen entlang. In Frouard ueberquerte ich die Mosel. Durch Industriegebiete und entlang der Meurthe, vorbei am "Chateau de Bas" naeherte ich mich NANCY. Obwohl einige Strassenbahnen und Busse fuhren, wirkten die Strassen wie ausgestorben. Selbst am "Place Stanislas", der sicherlich im warmen Sommer viel beeindruckender wirkt und mit seinen Cafes geradezu zum Verweilen einlaed, huschten bei leichtem Schneetreiben die Menschen mit eingezogenem Koepfen schnell wieder in die Seitenstrassen weiter. Auch vor der Kathedrale, die ich bei leisen Orgelklaengen als Besucher fuer mich ganz alleine hatte, waren heute keine Bettler anzutreffen.






16. Tag  -  MO. 25.02.2013 
Die Stadt erwacht, als ich meinen Weg beginne. Vertieft am Gehweg in den Stadtplan waere er hier beinahe zu Ende gewesen, denn eine aeltere Dame oeffnete eine Klappladenseite ihres Fensters mit grossem Schwung, "damit sie automatisch einrastet", wie sie mir entschuldigender Weise erklaerte. Dies spare ihr den Weg bei diesem Wetter nach draussen. Abends einmal raus, das reiche ihr.  -  Mir hat es auch gereicht; ich konnte ihn gerade noch abwehrend festhalten.
Diesig war es und kalt. Auch hatte es in der Nacht wieder gut 8-10 cm geschneit. So war auch heute an ein rasches, gefahrloses Vorankommen nicht zu denken. Selbst die Waldwege waren wieder komplett ueberpudert, so dass man nicht wissen konnte, ist der Weg hier eben oder verbirgt sich darunter etwa eine zugefrorene Pfuetze.

Und auf den Waldwegen das selbe Spiel. Querrille, Fahrspur, ...? Kurios, in welch schlechten Zustand sich selbst ausgewiesene Wanderwege derzeit befinden, aber wer von den Franzosen wandert denn momentan auch?

In Maron ueberquerte ich wieder einmal die Mosel. Ansonsten heute das uebliche Bild; alle Kirchen verschlossen. In Maron gab es hinter der Kirche ein ehemaliges Lavoir (Waschhaus) anzuschauen; sie werden ich hier in dieser Gegend noch oeffters antreffen. Waehrend der Sommerzeit sollen sie oft reich mit Blumen geschmueckt sein. Jetzt kann man sich nur hinsetzten und dem Plaetschern und Gurgeln zuhoeren und sich vorstellen, welch emsig anstengendes Treiben in ihnen frueher stattgefunden hat.
Kuriose Bezeichnungen hatten auch einige Gemarkungen, die ich querte: Zum Advokaten, Tote Frau, ... Ich haette gerne die dazugehoerigen Geschichten gewusst.
Laut wurde es dann in der Naehe des Aerodroms von Nancy-Ochey. Waehrend ich vorbei lief, starteten hier Duesenjaeger im 5min Takt. Einzeln, in Formation, doch so schnell wie ich sie aufsteigen sah, so schnell waren sie auch in der tief haengenden Wolkendecke wieder verschwunden. Nur hoeren konnte man sie noch eine ganze Weile.
Nach gut 31 km und 7 1/2 Stunden war fuer mich in Allain das von meinen Fuessen herbeigesehnte Ende.


17. Tag  -  DI. 26.02.2013 
Eigentlich sollten es heute nur 22 km werden, da aber der Patron zum tel. vereinbarten Termin in seinem Chambre d`Hotes nicht anwesend war und 20 Min. spaeter auch nicht, zog ich schweren Fusses gut 8 km weiter.
Highlight fuer mich war heute, dass ich viele  Kilometer auf der ehemaligen Roemerstrasse gehen durfte, die frueher Lyon mit Trier verband. Richtig ehrfuerchtig bin ich die ersten Meter auf ihr gelaufen, wohl wissend, dass auf ihr frueher neben Kohorten und Haendler spaeter auch Pilger unterwegs waren.  Nicht schnurgerade, aber dennoch zielgerichtet der Landschaft angepasst, konnte man oft den Verlauf bis zum Horizont einsehen.
Ich sah aber auch, was man in Frankreich - zumindest in dieser Region - unter Umweltschutz versteht. Autos liegen nicht weit vom Weg im Wald, mehr als schrottreif, Bauern, die alles was brennbar mit viel Altoel anzuenden, damit die Reifen ja auch mit verbrennen oder in grossen ausgehobenen Loechern auf ihren Feldern Bauschutt und Mist gleichzeitig vergraben!   :-(
In St. Elophe machte ich kurz bei dem "kopflosen Heiligen" Halt und in Soulosse konnte ich mich ausfuehrlich ueber die ehemalige Roemerstation SOLIMARIACA (dem heutigen Soulosse) informieren. Eine "rabattierte" Pilgeruebernachtung fand ich nach wieder einmal 31 km in Neufchateau.


18. Tag  -  MI. 26.02.2013
Auch die Christophorus-Kirche aus dem elften bis dreizehnten Jahrhundert war verschlossen, so dass ich nur die Fratzengesichter an ihrer Fassade zur "Rue de la Comedie" ansehen konnte. Trostlos und grau war es heute morgen, als ich die Stadt verließ. Und genau so war auch der Weg. Da es in dieser Region keine Wander- oder Feldwege gibt, musste ich diesmal entlang der Strasse tippeln. Es ist wieder der diesmal überasphaltierte alte römische Weg.

Da hier immer noch Schnee lag, wechselte ich über ins schneefreie Tal der Meuse und betrat dann auch bald ein neues Departement.
In dem Ort Harreville las ich die Bezeichnung der Bar "Pourquoi pas". Und so dachte ich mir: warum nicht? - jetzt ein Bier, natuerlich nur der "Mineralien" wegen.   :-)
Einige Kilometer ging ich dann noch parallel einer Eisenbahnlinie entlang, die Ortsbahnhöfe in dieser Region sind schon lange still gelegt. Nur noch Gueterzuege fahren auf dieser Strecke.
Und dann kam nach 23 km mein Zielort in Sicht. Warum liegt nach einer langen Wanderung die Unterkunft immer auf einem Berg bzw. das Zimmer im ersten oder gar zweiten Stock?

In Frankreich ist es üblich, dass man seine Übernachtung mindestens einen Tag vorher telefonisch angekündigt. Doch warum? Nirgends war bisher das Zimmer vorbereitet, d.h. zumindest die Heizung eingeschaltet. So auch heute. Also kroch ich erste einmal in das Bett, bis das Zimmer einigermassen Temperatur annahm.



19. Tag  -  DO 27.02.2013
Es laeuft alles anders als geplant, aber es laeuft, bzw. sie laufen, die Fuesse.
Ich schaue schon gar nicht mehr, ob eventuell hier in dieser Region etwas offen ist. Essensmaessig muss ich mich i.d.R. fuer mindestens 1-2 Tage im vorraus eindecken (und mittragen), denn wenn ich an einer Baeckerei z.B. vorbei komme, hat diese garantiert geschlossen und oeffnet erst ab 16 Uhr wieder. Etwas ganz Neues -zumindest fuer mich -  habe ich heute gesehen. An einer markanten Stelle im Ort steht ein "Baguette-Automat", wo man sich fuer 90 Cent ein Weissbrot ziehen kann. Ansonsten ALLES "tot"!
Das Schild vom Friseurladen wackelt noch im Wind, doch der von der Strasse einsehbare Raum ist leer. Selbst das Chambre d`Hote fuer meine heutig vorgesehene Uebernachtung macht zwar am Orteingang noch Werbung, doch bei Anruf erhaelt man den freundlichen Hinweis, dass man seit letzten Herbst die diesbezg. Aktivitaeten eingestellt habe. Fuer mich hiess das, weiter ziehen und hoffen. Oder, in dieser Region weisst Du am Morgen noch nicht, wo Du am Abend schlafen wirst.
Morgen wollte ich in Langres in der Jugendherberge Halt machen; sie gibt es seit letzten Sommer nicht mehr, obwohl im aktuellen Uebernachtungsverzeichnis noch aufgefuehrt. D.h., ich muss versuchen, in einem der wenigen Hotels unter zu kommen, die sich ihr Angebot aber teuer bezahlen lassen.
Um die Mittagszeit meldete sich bei mir der "Mineralienmangel". Ich betrat also auf ein kleines Bier (grosses kennen die hier nicht) eine Tankstelle, eine Bar, ein Restaurant, ein Cafe  - in einem (siehe Foto).
Der Hund doeste vor dem leicht qualmenden aber waermenden Ofen und hob bei meinem Eintreten nur kurz den Kopf. Aus einem kleinen, alten Radio schrillte ueberlaute Musik und die Wirtin - nun, wenn ich ab und zu schon einmal grimmig schaue, sie hatte aber darin sicherlich schon etliche Weltmeisterschaften gewonnen. Irgendwie schien mir, ich haette sie gestoert. Nun, sie zauberte aber doch noch behaebig 'n Flaeschchen Bier unter 'm Tresen hervor, diese aber solange festhaltend, bis ich ihr den von ihr verlangten Betrag aushaendigte.
Ich machte also kurz Rast, schaute mich etwas um und wollte anschl. fuer kleine Jungs. Dazu musste ich vorsichtig am Ruecken des Hundes vorbei genau gegenueber des Tresens 20cm (= Wandstaerke) durch einen Torbogen, um mich sofort im rechten Winkel 50cm vorwaerts zu begeben: da hing schon das Urinal! Tuer, Fenster, Abzug, Licht - in allen Faellen: Fehlanzeige.
Auf meinem weiteren Weg amuesierte ich mich gedanklich ueber diese Moeglichkeit: Betrieb in der Schankstube, ploetzlich plaetschert es. Wird gerade ein Bier gezapft oder ...
C'est la vie - c'est la France!
27 km waren heute genug. Gleich am Ortseingang von Montigny-le-Roi erreichte ich die "guenstigere" der beiden Uebernachtungsmoeglichkeiten in diesem Ort.
Ein kleiner Rundgang durch den einstmals von einen Koenig aus Navarra gegruendeten Ort (deshalb der Name) bestaetigte mir das in den letzten Tagen immer wieder Gesehene.
Heute sah ich etliche Wildgans-Formationen nach Norden ziehen. Es wird doch nicht etwa Fruehling?
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20. Tag  -  FR 28.02.2013
Es hatte in der Nacht wieder gefroren; - 3 Grad sorgte fuer maechtig Rauhreif.
Heute ging es durch viel Natur, in die die Bauern gerade Mist und Guelle aufbrachten, obwohl an einigen Stellen noch betraechtlich viel Schnee lag.
Mitten auf den Feldern waren auch oft alte Bunkeranlagen ersichtlich.
Das Freizeitgelaende am Reservoir benutzten nur Blesshuehner, ansonsten herrschte hier - wie uebrall - absolute Ruhe.
Leider war auch von der so oft geschwaermten Sicht auf das Etappenziel Langres nichts zu sehen, da der Himmel heute den ganzen Tag ueber verhangen war.
Verhangen waren auch die Fenster in dem "guenstigen" Hotel, in dem ich unter kommen wollte. Vielleicht war es zu guenstig. Zu verkaufen! - Nun war guter Rat teuer, bzw. die vorgesehene Uebernachtung. Die Jugendherberge geschlossen, selbst bei der etwa 1 km ausserhalb der Stadt gelegenen Association Sainte-Anne, die lt. Touristenoffice ganzjaehrig geoeffnet hat, ging niemand an das Telefon und ich folglich auch nicht auf gut Glueck hin. Also wendete ich mich als Pilger an das Pfarramt der Kathedralengemeinde von Langres.
Und siehe da: fuer max 2 Pilger koennen Sie sogar eine "Pilgerunterkunft" anbieten. Fuer 5 Euro die Nacht ein Bett in einem leicht geheizten Zimmer eines Gebaeudes aus 1752, Toiletten- und Kuechennutzung 'a la pilger' inclusive. Der Blick auf die sehenswerte Kathedrale - insbesondere am Abend- ebenfalls. So, und nun durfte ich ihn das erste mal verwenden, meinen bisher mitgeschleppten Schlafsack, und von wegen Flachbildschirm oder WiFi. Endlich echter Pilger!


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